Hermann Staudinger

deutscher Chemiker; Begründer der makromolekularen Chemie; Nobelpreis 1953 für Chemie für seine bahnbrechenden Forschungen auf dem Gebiet der Makromolekularchemie

* 23. März 1881 Worms

† 8. September 1965 Freiburg/Br.

Wirken

Hermann Staudinger wurde am 23. März 1881 als Sohn des Studienrats und Professors Franz St. in Worms geboren, wo er auch aufwuchs. An den Universitäten Halle, München und an der TH Darmstadt studierte H. St. Chemie, habilitierte sich 1907 bei Professor Thiele in Straßburg und wurde noch im gleichen Jahre Vorstand der organischen Abteilung des Chemischen Institutes der Technischen Hochschule in Karlsruhe. 1912 wurde er als Ordinarius für Chemie an die TH in Zürich berufen, wo er bis 1926 wirkte. Dann ging er als Professor für organische Chemie an die Universität Freiburg. Hier übernahm er gleichzeitig die Leitung des chemischen Universitätslaboratoriums, dem er 1940 eine Forschungsabteilung für makromolekulare Chemie angliedern konnte, deren Leitung er auch nach seiner Emeritierung im Jahre 1951 noch fünf Jahre ehrenamtlich bis zum April 1956 innenhatte, dann aber niederlegte.

In Zürich entdeckte St. 1922 die Ketene, die Kettenstruktur gewisser Großmoleküle, die hauptsächlich in der organischen Chemie vorkommen. Es dauerte Jahre, bis er die Wissenschaft von der Existenz des "schweren Moleküls" überzeugen konnte, das bis dahin für eine Anhäufung ...